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· Offener Brief – angekündigte Kürzungen im Etat

Kulturring Karlsruhe e.V. – Alter Schlachthof 19 – 76131 Karlsruhe

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mentrup,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Käuflein,
sehr geehrte Damen und Herren Stadträtinnen und Stadträte des Karlsruher Gemeinderats

wir sind mit den angekündigten Kürzungen unserer Zuschüsse
NICHT einverstanden und fordern:

– KEINE Kürzungen
– eine Erhöhung der Zuschüsse um 10 Prozent.
– die Dynamisierung der Zuschüsse gemäß dem Verbraucherpreisindex.

Das Delta zwischen den seit Jahren gleichbleibenden öffentlichen Zuschüssen und den jährlich steigenden Kosten: Mieten, Personalkosten, Energiekosten, etc. wächst. Dies bedeutet sowieso schon jährliche Kürzungen.
Die Situation wächst sich bereits zu einem strukturellen Problem aus.

Unsere Einrichtungen bieten seit Jahrzehnten verlässlich ein engagiertes, vielfältiges und internationales Kulturprogramm, für Karlsruhe und die Region und zwar für jedes Alter. Wir sind Empfänger von Kulturpreisen für hervorragende Programme und Ausrichter von Preisverleihungen. Das ist Stadtmarketing für Karlsruhe im besten Sinne.

Unsere Einrichtungen übernehmen gesellschaftliche Verantwortung. Inklusion, Partizipation und Bildung ist für uns ein alltägliches Anliegen das wir in unseren Programmen umsetzen
Wir tragen zum gegenseitigen Verständnis bei und bieten Orientierung. Wir sind Identitätsstifter und Impulsgeber der Demokratie – und stellen uns dieser Aufgabe kontinuierlich.

Unsere Einrichtungen öffnen die Türen für das Ehrenamt. Hier kann man sich problemlos engagieren, Einblicke in die Freie Szene erhalten und sich einbringen.
Mit unseren Räumen bieten wir Spielflächen und Voraussetzungen für bürgerliches und kulturelles Engagement.

Unsere Einrichtungen nehmen sich seit einigen Jahren konsequent dem Thema Nachhaltigkeit an. Wir bieten Workshops, Vorträge und Kongresse an, lernen voneinander, vernetzen uns und sind Vorbilder, da Kultureinrichtungen nachweislich als glaubhaft gelten.

Unsere Einrichtungen praktizieren einen basisdemokratischen Umgang und trainieren die Teams und damit auch die Besucher:innen in einem respektvollen Umgang miteinander.
Kontroverse und Diskurs sind an der Tagesordnung, und für uns die Voraussetzung für eine offene Gesellschaft.

Unsere Einrichtungen engagieren sich in den jeweiligen Branchenverbänden, übernehmen dort ebenfalls kulturpolitische Verantwortung und entlasten durch bewilligte Zuschussanträge von Land und Bund das Stadtsäckel.

Die Zeit der Pandemie haben die Einrichtungen des Kulturring Karlsruhe weitgehend selbst gemeistert:
Projektideen, Zuschussanträge bei Bund und Land, vernetzte Programm-Angebote haben uns durch diese Zeit gerettet, und dem Publikum interessante Kulturbesuche ermöglicht.
Dankenswerterweise hat der Gemeinderat ein Kultur-Paket von 2,5 Mio geschnürt. Wir haben dieses Paket so gut wie gar nicht angerührt. Vor diesem Hintergrund sind die Kürzungen, die für den Ausgleich der Defizite nur einen Tropfen auf dem heißen Stein sind, für uns unbegreiflich!

Wir sind darauf angewiesen, dass die kulturelle Verantwortung, der wir gerecht werden von Ihnen mitgetragen wird – für die Stadtgesellschaft.
Die kulturpolitischen Vertreter:innen der Fraktionen wissen bestens über uns Bescheid, Wir müssen uns nicht mehr erklären. Wir haben Veranstaltungszahlen- und Besucherzahlen geliefert, und wir haben über unsere finanzielle Ausstattung gesprochen.

Die Vielfalt der kulturellen Angebote, die sich an vielen unterschiedlichen Identifikationsorten der Stadt abbildet, trägt nachweislich zum Zusammenhalt bei.
Jetzt liegt es an Ihnen wie sich Karlsruhe in den nächsten Jahren als Gesellschaft entwickelt.

Erkennen Sie diese Verantwortung ?
Sorgen Sie für eine solide finanzielle Ausstattung unserer Einrichtungen um Bestand und Weiterentwicklung zu ermöglichen.


Wir fordern:
– KEINE Kürzungen
– eine Erhöhung der Zuschüsse um 10 Prozent.
– die Dynamisierung der Zuschüsse gemäß dem Verbraucherpreisindex.

Mit freundlichen Grüßen

Das Sandkorn gGmbH
Déjà Vu e.V. (Stummfilmfestival)
Die Anstoß e.V
dokKA e.V.
Filmboard Karlsruhe e.V.
Jazzclub e.V.
Jubez e.V.
Kinemathek e.V.
KOHI Kulturraum e.V.
Kulturhaus Mikado e.V.
Kulturküche Karlsruhe
Kulturzentrum Tempel e.V.
NUN Kulturraum e.V.
Panorama e.V.
Sau e.V.
Studentisches Kulturzentrum gGmbH
Substage e.V.
Tollhaus e.V.
Werkraum e.V.

· Neues Kulturareal gefordert

Presseerklärung

Kulturring Karlsruhe unterstützt die Forderung nach einem neuen Kulturareal in der Stadt

In Karlsruhe drohen gegenwärtig dutzende Proberäume für mehr als 350 Musiker*innen wegzufallen. Der Grund dafür sind geplante Sanierungen und Aufwertungen von Gewerbegebieten in Mühlburg, der Nordstadt und Durlach durch den Immobilienkonzern GEM. Dadurch verschärft sich in drastischer Weise der seit Jahrzehnten in Karlsruhe bestehende und immer wieder beklagte Mangel an Ateliers und Proberäumen in Karlsruhe.

Von den aktuellen Sanierungsplänen sind nach einer Umfrage der Interessensgemeinschaft (IG) Musiker:innen mindestens 65 Proberäume bedroht, in denen mehr als 350 Musiker*innen regelmäßig üben. Aufgrund der immer schwierigeren Situation, auf dem freien Markt auf längere Sicht bezahlbare, künstlerisch nutzbare Räume zu ergattern, sieht der Kulturring Karlsruhe die Politik in der Verantwortung. Sie ist gefordert, die kommunalen Gestaltungsmöglichkeiten zu nutzen, um Räume für Künstler*innen zu finden und notfalls auch zu schaffen. Denn ohne solche Räume ist die Entwicklung einer breiten kulturellen Vielfalt undenkbar, die wiederum die Basis für jede Kulturstadt bildet.

Wir verfügen in Karlsruhe über eine vielfältige und engagierte Kultur- und Musikszene, die aktuell existenziell von großer Raumnot betroffen ist. Daher unterstützen wir die Forderung nach einem neuen Kulturareal in der Stadt, für das die Musiker*innen und Künstler*innen in Planung und Umsetzung weitgehend und frühzeitig eingebunden werden sollen. Das stadteigene ROTAG-Gelände bietet hierfür – soweit wir sehen – ideale Möglichkeiten. Wir wünschen uns, dass die Politik jetzt die Weichen stellt, um dieses oder ein vergleichbares Areal für die Kultur mit Ateliers, Proberäumen und Veranstaltungsstätten bereitzustellen.

Der Kulturring Karlsruhe freut sich über die neu entfachte Diskussion über kulturell nutzbare Räume, die auch in verschiedenen Initiativen im Gemeinderat ihren Niederschlag finden wird. So begrüßen wir die Aufforderung an die Stadtverwaltung, sämtliche Stadtteile einschließlich der Gewerbegebiete nach Möglichkeiten zu durchforsten, wo geeignete Proberäume für Musikbands, Ateliers für Bildende Künstler*innen sowie die Umsiedlung von bedrohten freien Kultureinrichtungen realisiert werden könnten. Ebenso halten wir es ausdrücklich für dringend erforderlich, dass die kulturelle Nutzung von Gebäuden in Gewerbegebieten und im Rheinhafen grundsätzlich baurechtlich ermöglicht wird.

Der Kulturring Karlsruhe e.V. ist ein spartenübergreifender Zusammenschluss Karlsruher Kultureinrichtungen in freier Trägerschaft. Mit die Jazzclub, Jubez, Substage, der Kinemathek, dem Dokumentarfilmfestival dokka und dem Déjà Vu Stummfilm-Festival, der Alten Hackerei (SAU e.V.), dem KOHI Kulturraum, Kulturhaus Mikado, Nun Kulturraum, Anstoß e.V., dem Studentischen Kulturzentrum am KIT sowie den Kulturzentren P8, Tempel und Tollhaus sowie dem kulturpädagogischen Werkraum erreichen die Träger des Kulturrings in „Nicht-Corona“-Zeiten mit über 2.000 Veranstaltungen fast 350.000 Besucher*innen im Jahr.

– Kulturring Karlsruhe e.V. –
Britta Velhagen
Gérald Rouvinez-Heymel

· Kulturrring Karlsruhe
zu Sparmaßnahmen im Rahmen der städtischen Haushaltskonsolidierung

Presseerklärung 12.07.2016

Gleichbehandlung und Planungssicherheit

Auch kleine Einsparungen bedeuten schmerzhafte Einschnitte

Wenn es denn sein muss, dass die Stadt ihren Haushalt konsolidiert, werden wir maßvolle Einsparungen mittragen“, sagt Gerald Rouvinez vom Musikclub Substage, Vorstand des Karlsruher Kulturring. Der Zusammenschluss freier Kulturträger trat nach Gesprächen mit kulturpolitischen Vertretern der Karlsruher Gemeinderatsfraktionen vor die Presse, um die aktuelle Sparpolitik der Stadt aus seiner Sicht zu kommentieren.

Voraussetzung die Sparmaßnahmen mitzutragen, ist für uns jedoch, dass alle Kultureinrichtungen gleich behandelt werden und nicht der Eindruck entsteht, es gebe wichtige und weniger wichtige Kulturangebote für die Bürger der Stadt“, so Rouvinez´ Vorstandskollegin Britta Velhagen vom Kulturzentrum Tollhaus. Der Kulturring als spartenübergreifender Zusammenschluss Karlsruher Kultureinrichtungen in freier Trägerschaft fordert eine faire Gleichbehandlung und Planungssicherheit für die kommenden Jahre.

Dass auch kleine Einsparungen schmerzhafte Einschnitte bedeuten, unterstrichen die einzelnen Einrichtungen, zu denen unter anderem das Kulturzentrum Tempel, die Kinemathek Karlsruhe, das Kulturhaus KOHI und der Jazzclub zählen. Es gelte, in einem allgemeinen Kürzungsklima neue Akzente wie das erfolgreiche junge Dokumentarfilmfestival dokka nicht in ihrer Entwicklung zu hemmen und Härtefälle abzumildern: „Es darf nicht sein, dass einzelne Einrichtungen unter den Kürzungen von der Schließung bedroht werden, denn gerade für die kleineren Initiativen gilt, wenn sie verschwinden, kommen sie nicht wieder“, so Rouvinez. In zahlreichen der langjährigen Initiativen und Einrichtungen stehe zudem der Generationswechsel an, der durch angespannte finanzielle Umstände deutlich erschwert werde, da die vielfach noch im Amt befindlichen Gründungsinitiatoren unter wirtschaftlichen Bedingungen arbeiten, die einer nachwachsenden Generation nicht mehr zumutbar sind.

 
 
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