Neues Kulturareal gefordert

Presseerklärung

Kulturring Karlsruhe unterstützt die Forderung nach einem neuen Kulturareal in der Stadt

In Karlsruhe drohen gegenwärtig dutzende Proberäume für mehr als 350 Musiker*innen wegzufallen. Der Grund dafür sind geplante Sanierungen und Aufwertungen von Gewerbegebieten in Mühlburg, der Nordstadt und Durlach durch den Immobilienkonzern GEM. Dadurch verschärft sich in drastischer Weise der seit Jahrzehnten in Karlsruhe bestehende und immer wieder beklagte Mangel an Ateliers und Proberäumen in Karlsruhe.

Von den aktuellen Sanierungsplänen sind nach einer Umfrage der Interessensgemeinschaft (IG) Musiker:innen mindestens 65 Proberäume bedroht, in denen mehr als 350 Musiker*innen regelmäßig üben. Aufgrund der immer schwierigeren Situation, auf dem freien Markt auf längere Sicht bezahlbare, künstlerisch nutzbare Räume zu ergattern, sieht der Kulturring Karlsruhe die Politik in der Verantwortung. Sie ist gefordert, die kommunalen Gestaltungsmöglichkeiten zu nutzen, um Räume für Künstler*innen zu finden und notfalls auch zu schaffen. Denn ohne solche Räume ist die Entwicklung einer breiten kulturellen Vielfalt undenkbar, die wiederum die Basis für jede Kulturstadt bildet.

Wir verfügen in Karlsruhe über eine vielfältige und engagierte Kultur- und Musikszene, die aktuell existenziell von großer Raumnot betroffen ist. Daher unterstützen wir die Forderung nach einem neuen Kulturareal in der Stadt, für das die Musiker*innen und Künstler*innen in Planung und Umsetzung weitgehend und frühzeitig eingebunden werden sollen. Das stadteigene ROTAG-Gelände bietet hierfür – soweit wir sehen – ideale Möglichkeiten. Wir wünschen uns, dass die Politik jetzt die Weichen stellt, um dieses oder ein vergleichbares Areal für die Kultur mit Ateliers, Proberäumen und Veranstaltungsstätten bereitzustellen.

Der Kulturring Karlsruhe freut sich über die neu entfachte Diskussion über kulturell nutzbare Räume, die auch in verschiedenen Initiativen im Gemeinderat ihren Niederschlag finden wird. So begrüßen wir die Aufforderung an die Stadtverwaltung, sämtliche Stadtteile einschließlich der Gewerbegebiete nach Möglichkeiten zu durchforsten, wo geeignete Proberäume für Musikbands, Ateliers für Bildende Künstler*innen sowie die Umsiedlung von bedrohten freien Kultureinrichtungen realisiert werden könnten. Ebenso halten wir es ausdrücklich für dringend erforderlich, dass die kulturelle Nutzung von Gebäuden in Gewerbegebieten und im Rheinhafen grundsätzlich baurechtlich ermöglicht wird.

Der Kulturring Karlsruhe e.V. ist ein spartenübergreifender Zusammenschluss Karlsruher Kultureinrichtungen in freier Trägerschaft. Mit die Jazzclub, Jubez, Substage, der Kinemathek, dem Dokumentarfilmfestival dokka und dem Déjà Vu Stummfilm-Festival, der Alten Hackerei (SAU e.V.), dem KOHI Kulturraum, Kulturhaus Mikado, Nun Kulturraum, Anstoß e.V., dem Studentischen Kulturzentrum am KIT sowie den Kulturzentren P8, Tempel und Tollhaus sowie dem kulturpädagogischen Werkraum erreichen die Träger des Kulturrings in „Nicht-Corona“-Zeiten mit über 2.000 Veranstaltungen fast 350.000 Besucher*innen im Jahr.

– Kulturring Karlsruhe e.V. –
Britta Velhagen
Gérald Rouvinez-Heymel