Schlagwort "Kulturpolitik"

· #gehtsnochKarlsruhe – die Kundgebung am 15.11.25

16.11.25

Die Menschenmenge vor der Bühne zu Beginn der Kundgebung des Kulturring Karlsruhe am 15.11.25 auf dem Stephanplatz in Karlsruhe

Mehrere hundert Menschen und zwei Stunden, die wie im Flug vorbei gingen: Die Stimmung bei der Kundgebung des Karlsruher Kulturrings am Samstagnachmittag auf dem Stephanplatz war weitaus besser als ihr Anlass — danke Ítalo Caramuru und „Miri in the Green“, danke Gunnar Schmidt für die Moderation! Aber die geplanten Kürzungen bedrohen zehn der 21 Institutionen der freien Kulturszene existenziell.
Dazu gab es vom Kulturring zwei klare Aussagen: „Wir sind alle wichtig für die Stadt. Wir werden für alle kämpfen“, sagte Fabienne Stocker (Substage). Und es ist durchaus noch Geld da, macht Sebastian Bau (TOLLHAUS) klar: Die geplante City Tax soll 4 Millionen Euro bringen. 5 Prozent dieser Summe – also 200.000 Euro – wären bei der freien Kulturszene gut angelegt. Die bringt schließlich auch Gäste nach Karlsruhe.

„Wir brauchen keine Großevents. Wir brauchen eine stabile Kulturszene, die das ganze Jahr über ein breites Angebot macht“, schrieb Christian „Plüschi“ Bundschuh (S.A.U., Alte Hackerei) auf der Kundgebung der städtischen Kulturpolitik ins Stammbuch. Bei den World Games 2029 werde die ganze Welt auf Karlsruhe blicken, zitierte er Kulturbürgermeister Albert Käuflein (CDU). Das kostet allerdings 120 Millionen Euro, davon zahlt die Stadt 23 Millionen Euro. Aber zumindest die Kulturszene in Deutschland wisse schon längst, wo Karlsruhe liegt, sagte Plüschi. Wegen seiner derzeit noch vielfältigen Kulturlandschaft stehe Karlsruhe auf jedem Tourplakat einer Band, die von Nord nach Süd oder umgekehrt tourt. „Wir können vieles machen, wir brauchen keine Sachen von außen, in die viel Geld reinfließt.“

Mit der Aussage „Wenn wir nicht mehr Geld bekommen, werden wir 2027 nicht unseren 20. Geburtstag feiern, sondern müssen schließen“, sorgte Thilo Franz (KOHI Kulturraum) für einen Moment der betretenen Stille. Über eine Million Euro habe der Verein in den Kulturraum am Werderplatz investiert, davon kam kein Cent von der Stadt. Der Erfolg ist da: 2022 und 2024 wurde das KOHI mit dem Bundespreis APPLAUS für das beste Programm ausgezeichnet. Das brachte jeweils 50.000 Euro. Das Geld kam zur rechten Zeit: Die laufenden Kosten (Energie, Miete, Personal) steigen stetig und summieren sich mittlerweile auf 120.000 Euro im Jahr. Der städtische Zuschuss stagniert bei 24.000 Euro. Das KOHI brauche aber doppelt so viel.

Existenziell betroffen ist auch das TanzAreal. „Tanz braucht genug Platz, die bisherige Finanzierung ist nur die Miete“, so Irina Castillo und Katrin Panitz. Und die Miete sinkt nicht, wenn der Zuschuss gekürzt wird. Mittlerweile werde nach Karlsruhe geschaut, wenn es um Tanz geht. „Das haben wir in den letzten Jahren aufgebaut. In diesem Jahr sind wir Gastgeber für den Runden Tisch ,Tanz‘ in Baden-Württemberg.“

Anderen geht es nicht viel besser: „Die Kinemathek wird einen langsamen Tod sterben“, befürchtet Christian Haardt (Kinemathek). Wie bei vielen anderen Kulturanbietern drohe ein Teufelskreis: „Weniger Geld, weniger Programm, weniger Publikum, weniger Geld …“. Zudem ist die Kinemathek Spielort für andere: drei Filmfestivals, die jetzt bedroht sind. Kulturbürgermeister Käuflein spreche gerne von der „Filmstadt Karlsruhe“, so Nils Menrad (DokKa-Festival). Dabei steuere die Stadt zu den drei Festivals gerade mal 30.000 Euro bei, in anderen Städten gebe es Hunderttausende. Mit einem Aus für die Festivals gehe der Stadt unter dem Strich Geld verloren: „Auf jeden Euro Steuergeld legen wir das Achtfache privat oben drauf“, so Andreas Stockert (Pride Pictures). Hinzu kommt: Kinemathek und Jazzclub teilen sich ein Gebäude. „Wenn der eine geht, geht der andere auch“, so Haardt.

Wie Karlsruhe 2029 aus den Augen der World-Games-Gäste aussieht, nachdem der Rasenmäher über die Kulturlandschaft gefahren ist, schilderte Erik Rastetter (Sandkorn): Kulturell ziemlich tot. Auch das Sandkorn muss trotz hervorragender Zuschauerzahlen vielleicht bald schließen. Rastetter wünschte sich eine Stadt, die sich der Bedeutung von Orten bewusst ist, an denen Demokratie gelebt wird. Eine Stadt, die den „feixenden Verfassungsfeinden im Hintergrund den demokratischen Mittelfinger zeigt.“

Der Poetry-Slamer Adrian Mulas ist Mitglied des Studierendenausschusses des KIT. Aus seiner Sicht geht es um Räume, in denen man Kultur nicht nur konsumieren, sondern mitgestalten kann. „Angesichts der voranschreitenden Vereinsamung sind solche Räume wichtig.“ Mit Blick auf die pauschalen Kürzungen sagte er: „10 Prozent ist der Unterschied zwischen Licht an oder aus – und zwar endgültig.“

Das sagt das Publikum des Kulturfestes dazu

Elli (26, Oststadt) und Helen (22, Südweststadt) besuchen regelmäßig Sandkorn, P8 und andere kulturelle Einrichtungen: „Das Geld ist doch da, beispielsweise für die Bundeswehr. Es wird meiner Meinung nach an den falschen Stellen ausgegeben“, so Elli. „Das Geld sollte für die Bürger ausgegeben werden,“, ergänzt Helen.

Tobias (50, Neureut) kommt ursprünglich aus Bayern: „Die Vielfalt der Kultur war für mich ein Grund, dass ich in Karlsruhe geblieben bin. Und das nun seit über 20 Jahren. Mit den Einsparungen wird dies einfach aufs Spiel gesetzt.“

Daniela (47, Hanhofen) fährt rund 55 Kilometer nach Karlsruhe ins KOHI. „Das KOHI ist für mich wie ein Wohnzimmer. Ich treffe Leute und höre Musik. Es gibt keinen besseren Club im Umkreis von 60 Kilometern, wenn das KOHI schließt, wüsste ich nicht mehr, was ich machen soll.“

Barbara (65, Eggenstein) arbeitet im Staatstheater. „Bei der Demo dabei bin ich, weil ich meine Solidarität mit den kleinen Kultureinrichtungen zeigen will. Wir (das Staatstheater) sind ja vergleichsweise gut ausgestattet. Aber viele kleine Kultureinrichtungen müssen ums Überleben kämpfen“.

Jens (51, Oststadt) spielt als Hobbymusiker in zwei Bands: „Subkultur ist ein wichtiger Teil der Gesellschaft. Fällt hier ein Großteil weg, können viele Künstler nicht mehr auftreten.“

Angelo (60plus, Hagenbach): „Ich gehe seit 50 Jahren in kleine Clubs. Diese Kultur sollte erhalten bleiben.“

Lothar (67, Rüppurr): „Ich gehe oft ins KOHI, weil es für mich ein kultureller, gesellschaftlicher und kommunikativer Treffpunkt ist, den ich mir auch mit meiner kleinen Rente leisten kann. Von denen sollte es viel mehr geben. Fällt das aber weg, kann ich in Zukunft zu Hause vor dem Fernseher sitzen und auf den Krebs, die Demenz oder den nächsten Krieg warten.“

Gisbert (65, Südweststadt) arbeitet im ZKM. „Durch die Kürzungen werden besonders die kleinen Kultureinrichtungen getroffen, die dann um ihre Existenz bangen müssen“.

Karlito (30, Südstadt): „Es wird an der falschen Stelle gespart. Für Prestigeobjekte ist das Geld doch da. Sind die kleinen Kultureinrichtungen sind wichtig. Sind sie erst mal weg, kommen sie auch nicht wieder. Gleiches gilt für den öffentlichen Nahverkehr. Erst wird eine U-Bahn gebaut. Dann sollen Fahrten gestrichen werden.“

Texte auf den Postkarten

Die Besucher und Macher des Kulturfestes stehen nicht alleine. Das zeigen die Texte auf den Postkarten, die die Petition „Geht’s noch Karlsruhe?“ seit Wochen begleiten. Für viele Menschen sind die Kultureinrichtungen unverzichtbarer Teil einer demokratischen, diskursfähigen und offenen Gesellschaft. Maíra Wiener (TOLLHAUS) und Daniela Kreiner (Sandkorn) ließen das Publikum der freien Kulturträger zu Wort kommen:

„Ohne Kultur wird´s still. Wo Kultur fehlt, wird es leise, grau und leer. Gute Kulturpolitik ist gute Stadtentwicklung.“ (Anna-Lena)

„Kultur erweitert nicht nur den eigenen Horizont und gibt Denkanstöße über die eigenen Erfahrungen und Muster hinauszusehen, sondern bringt Menschen unterschiedlicher Meinungen an einen Tisch. Der Austausch vor, aber vor allem nach den erlebten Veranstaltungen ist ein Weg zu einem besseren Miteinander.“ (Sabine, Germersheim)

„Kunst und Kultur hält Menschen wach, berührt Herzen – wir brauchen diese Orte, wo Menschen sich begegnen, neue Blickwinkel kennen lernen, mehr denn je. Schließt die Räume, wo dies ermöglicht wird, wie zum Beispiel das Sandkorn nicht, wir brauchen sie als Gesellschaft.“ (Katarina)

„An der Kultur zu sparen, ist nachweislich nicht nur gesellschaftlich, sondern auch kommunalwirtschaftlich sinnlos und dumm!“ (Florian)

„Die Kultur ist am wenigsten schuld am Missmanagemant der öffentlichen Finanzen der letzten 20 Jahre, soll aber nun dafür bezahlen!“ (Monika)

„Kultur ist systemrelevant. Kultur ist nicht weg zu denken. Kultur ist demokratisch. Kultur ist Politik. Kultur ist kulturelle Bildung. Kultur ist gesellschaftspolitisch wichtig.“ (Martin)

WARUM IST KULTUR WICHTIG?

All das weiß mittlerweile sogar die KI.
Moderator Gunnar Schmidt hat Chat GPT gefragt: „Warum ist Kultur wichtig?“
Die Antwort der Maschine:
„Kunst ist wichtig, weil sie Menschen ermöglicht, Gefühle, Ideen und Perspektiven zu verbinden. Sie fördert Emphatie und Verständnis, in dem sie Erfahrungen anderer sichtbar macht. Sie regt kritischen Denken und Kreativität an. Sie bietet Sinn, Freude und Schönheit im Alltag. Sie schafft Gemeinschaften durch gemeinsame Ausdrucksformen.“
Und was sollen die Menschen in Karlsruhe jetzt tun?
Die Antwort von Gunnar Schmidt: „Immer mal wieder jemanden, der beispielsweise noch nicht im KOHI, Tollhaus oder Tempel war, einfach mitnehmen.“


Sehen Sie sich gerne die Momentaufnahmen von der Kundgebung auf unseren Social-Media-Kanälen Instagram oder Facebook an.

Und falls Sie es noch nicht getan haben:
Unterstützen Sie uns und unterzeichnen Sie die Petition bei change.org jetzt!

Informieren Sie sich:
Im KULTURRING PODCAST erklären Kultureinrichtungen und -initiativen, Künstler:innen und Kulturschaffende, was der Wegfall von Kultureinrichtungen in Karlsruhe für sie und ihre Arbeit bedeutet; wie sie das kulturelle Leben prägen, welche gesellschaftliche Funktion sie übernehmen – und was auf dem Spiel steht, wenn sie durch Haushaltskürzungen unter Druck geraten.

Hier geht es zum YouTube-Kanal: Kulturring Podcast


SWR Kultur berichtet in seinem Podcast „Kultur aktuell“ am 17.11.25 über die „Proteste gegen Karlsruher Kultur-Kürzungen“ (Dauer: 7 Minuten)

· #gehtsnochKarlsruhe – Demoaufruf

Demoaufruf

Tu was! Kundgebungsaufruf

Für den Samstag, 15. November, 14 bis 16 Uhr ruft der Kulturring Karlsruhe zu einer Kundgebung und Demonstration auf dem Stephanplatz in der Karlsruher Stadtmitte auf.

Hintergrund

Die freie Kulturszene in Karlsruhe ist ernsthaft bedroht. Mindestens zehn von 21 Kultureinrichtungen könnten durch die geplante Kürzungen im nächsten Haushalt verschwinden – das kann man nur als kulturellen Notstand bezeichnen. Wir sind stolz darauf, jährlich 400.000 Besucher:innen anzuziehen, doch leider fließen nur knapp 3% des städtischen Kulturetats in unsere Arbeit.
Ausführliche Infos: Kampagne „Geht’s noch Karlsruhe?!“

Weitere Möglichkeit der Unterstützung

Zeigen Sie Ihre Solidarität mit unserer Kulturszene und bewahren Sie unsere kulturellen Einrichtungen vor dem Verschwinden.

Unterzeichnen Sie die Petition bei change.org jetzt!

· #gehtsnochKarlsruhe – Kultursäulen bleiben schwarz

Die Litfasssäulen des Kulturring Karlsruhe zeigen nur Plakate zur Kampagne "Geht's noch Karlsruhe?!", um auf die finanzielle Situation und die Petition aufmerksam zu machen. Kampagne #gehtsnochKarlsruhe Gestaltung: Chris Spatschek

Pressemitteilung Karlsruhe 03.11.2025

Kultursäulen bleiben in dieser Woche schwarz

In dieser Woche bleiben die über das Stadtgebiet verteilten Kulturringsäulen schwarz. Um auf den angesichts der kommunalen Sparpläne drohenden Notstand in der Karlsruher Kulturlandschaft und den Wegfall zahlreicher rennommierter Einrichtungen aufmerksam zu machen, hatte der Kulturring Karlsruhe e.V. beschlossen, auf den von ihm verwalteten rund 20 Litfaßsäulen in dieser Woche auf Veranstaltungsplakate zu verzichten und stattdessen auf die Kampagne „Geht’s noch Karlsruhe?!“ aufmerksam zu machen.
Diese wirbt dafür, sich an einer Petition zu beteiligen, um die Position der Kultur zu stärken. Am Samstag, 15. November, wird es überdies von 14 bis 16 Uhr eine Kundgebung und Demonstration auf dem Stephanplatz in der Karlsruher Stadtmitte geben
– Infos dazu folgen.

Hintergrund

Die freie Kulturszene in Karlsruhe ist ernsthaft bedroht. Mindestens zehn von 21 Kultureinrichtungen könnten durch die geplante Kürzungen im nächsten Haushalt verschwinden – das kann man nur als kulturellen Notstand bezeichnen. Wir sind stolz darauf, jährlich 400.000 Besucher:innen anzuziehen, doch leider fließen nur knapp 3% des städtischen Kulturetats in unsere Arbeit.
Ausführliche Infos: Kampagne „Geht’s noch Karlsruhe?!“

Petition

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Unterzeichnen Sie unsere Petition bei change.org jetzt!

· #gehtsnochKarlsruhe – Webshop

Gehts noch Karlsruhe?

Zeigen Sie Ihre Unterstützung für unsere Kampagne!

In dem on-demand-Shop bei getshirts.de gibt es die Möglichkeit, zu unserer Kampagne „GEHTSNOCHKARLSRUHE“ passende T-Shirts, Hoodies, Caps, einen Gymsac etc. zu bestellen.
Die Artikel werden individuell nach jeder Bestellung für Sie persönlich produziert.

Hier sind ein paar Beispiele:

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Petition

Falls Sie noch nicht unterschrieben haben:
Zeigen Sie Ihre Solidarität mit der Kulturszene und bewahren Sie unsere kulturellen Einrichtungen vor dem Verschwinden.

Unterzeichnen Sie unsere Petition bei change.org!

· #gehtsnochKarlsruhe – Aufruf zur Demo am 22.07.25

Plakat Aufruf zur Kundgebung am 22.07.25

Kampagne #gehtsnochKarlsruhe - Rettet die vielfältige Kulturszene! Die freie Kulturszene in Karlsruhe ist ernsthaft bedroht.
Gestaltung #gehtsnochKarlsruhe: Kulturring / Chris Spatschek

Die freie Kulturszene in Karlsruhe ist ernsthaft bedroht. Zehn von 21 Kultureinrichtungen könnten durch die geplante Kürzungen im nächsten Haushalt verschwinden – das kann man nur als kulturellen Notstand bezeichnen.

Petition

Zeigen Sie Ihre Solidarität mit unserer Kulturszene und bewahren Sie unsere kulturellen Einrichtungen vor dem Verschwinden. Unterzeichnen Sie unsere Petition bei change.org jetzt!

· #gehtsnochKarlsruhe – Rettet die vielfältige Kulturszene!

Kampagne #gehtsnochKarlsruhe - Rettet die vielfältige Kulturszene! Die freie Kulturszene in Karlsruhe ist ernsthaft bedroht.
Gestaltung #gehtsnochKarlsruhe: Kulturring / Chris Spatschek

Die freie Kulturszene in Karlsruhe ist ernsthaft bedroht. Zehn von 21 Kultureinrichtungen könnten durch die geplante Kürzungen im nächsten Haushalt verschwinden – das kann man nur als kulturellen Notstand bezeichnen. Wir sind stolz darauf, jährlich 400.000 Besucher:innen anzuziehen, doch leider fließen nur knapp 3% des städtischen Kulturetats in unsere Arbeit.

Die harten Fakten

63,1 Mio. € Kulturetat der Stadt Karlsruhe – aber nur 1,6 Mio. € für den Kulturring
90% der Fördermittel gehen an drei Großinstitutionen: Staatstheater, ZKM, VHS
Eine 10%-Kürzung trifft uns mit voller Wucht – 160.000 € weniger bedeuten das Aus für mindestens 7 Einrichtungen: KOHI, Sau e.V., Sandkorn, tanzareal, dokka, Filmboard, Kinemathek

Alle Fakten

Unter https://www.gehtsnochkarlsruhe.de haben wir die wesentlichen Fakten zur Finanzierung der freien Kulturszene und den Auswirkungen der geplanten Kürzungen dargestellt.
Eine 10%-Kürzung bringt fast ein Drittel der Einrichtungen in existentielle Not. Dabei leisten diese Häuser einen unschätzbaren Beitrag zur Vielfalt, Demokratie und Attraktivität Karlsruhes.
Wir fordern den Gemeinderat auf: streichen Sie die geplanten Kürzungen!
Stattdessen: Fördern Sie den Kulturring mit 1,3 Mio. € mehr – für ein lebendiges, vielfältiges Karlsruhe, das auch in Zukunft kulturell begeistert.

Petition

Zeigen Sie Ihre Solidarität mit unserer Kulturszene und bewahren Sie unsere kulturellen Einrichtungen vor dem Verschwinden. Unterzeichnen Sie unsere Petition bei change.org jetzt!

· Podcast „Kultur Knaller“

Als Auftakt einer neuen Podcast-Reihe haben die Mitglieder des Kulturring Karlsruhe Gespräche mit den kulturpolitischen Vertreter:innen der Gemeinderats-Fraktionen gesprochen.
Verschiedene Kultur-Akteur:innen der Karlsruher Kultureinrichtungen reden dort mit Vertreter:innen der GRÜNEN, der CDU, der SPD, der FDP, der Karlsruher Liste, der LINKEN und der FREIEN WÄHLER.
Es ging in den persönlichen Gesprächen um die Bedeutung der Kultur im Hinblick auf die gesellschaftlichen Herausforderungen, um die Quartiers- und Stadtentwicklung, Kulturzentren als Partner der Politik, Dynamisierung der Zuschüsse und vieles mehr.
Die interessanten Gespräche ersetzen die obligatorische Podiumsdiskusssion vor der Wahl und sollen in unterschiedlicher Weise auch nach dem 09. Juni fortgeführt werden.

Der Podcast „Kultur Knaller“ ist auf den gängigen Plattformen zu finden:
Apple: https://podcasts.apple.com/de/podcast/kultur-knaller/id1747487798
Spotify: https://open.spotify.com/show/4h9oYm03YnZ89s1Annq32y?si=7ed83f7f5fda4a2f

Videos

Folge 1 – Intro

Folge 2 – Linke

Folge 3 – Grüne

Folge 4 – Freie Wähler

Folge 5 – CDU

Folge 6 – SPD

Folge 7 – FDP

Folge 8 – Karlsruher Liste

Folge 9 – Outro

· Petition des Kulturrings wurde 6.945 Mal unterzeichnet

Auf große Resonanz ist die Petition des Kulturrings Karlsruhe zum nächste Woche anstehenden Doppelhaushalt gestoßen. Die Kluft zwischen den seit Jahren gleichbleibenden öffentlichen Zuschüssen und den jährlich steigenden Kosten wie z.B. den Mieten, den Personal – oder Energiekosten vergrößert sich und wird zu einem strukturellen Problem für die freie Kultur.
Kürzlich hat Ministerin Petra Olschowski in einem BNN-Gastbeitrag auch die Bedeutung der Freien Szene beschrieben, gerade jetzt in diesen anspruchsvollen Zeiten, in denen der Zusammenhalt und das Zusammenwirken der demokratischen Kräfte in unserer Gesellschaft besonders bedeutend ist. Und auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth erkennt und weiß längst dass wir in unserer Kulturarbeit „die gesellschaftliche Verantwortung ernst nehmen und in konkretes Handeln umsetzen“.
Die Stadtverwaltung Karlsruhe hat im nächsten Doppelhaushalt eine Kürzung der Kulturförderung von 1,5 Prozent angekündigt. Die Freie Szene fordert hingegen eine Erhöhung der Zuschüsse um 10% mit einer anschließenden Dynamisierung der Zuschüsse gemäß dem Verbraucherpreisindex.

Bisher haben sich lediglich die Fraktionen von SPD, KAL und DIE LINKE für eine Dynamisierung der Zuschüsse der freien Kultur ausgesprochen. Eine Mehrheit besteht im Karlsruher Gemeinderat für das Vorhaben jedoch noch nicht. Es bleibt zu hoffen, dass sich bei den Haushaltsberatungen die entscheidende Mehrheit findet und der Gemeinderat es ernst meint mit der Erhaltung der Kulturellen Vielfalt in Karlsruhe.

Rückfragen zu dieser Pressemeldung?
Nils Menrad, dokKa-Festival, 0171 1935012
Britta Velhagen, Tollhaus, britta.velhagen@tollhaus.de
Kulturring Karlsruhe e.V. | Alter Schlachthof 19 | 76131 Karlsruhe | kulturring-karlsruhe.de

· Petition auf change.org

Wir brauchen Unterstützung! Steht uns mit eurer Unterschrift zur Seite!
Die finanziellen Zuschüsse seitens der Stadt sollen gekürzt werden, was die äußeren Umstände für die Beteiligten noch schwieriger macht als sie sowieso schon ist. Unterzeichnet die Petition, die auf change.org eingerichtet worden ist. Zeigt damit dem Gemeinderat wie wichtig die sog. kleinen Kultureinrichtungen sind, wie wichtig es ist, die Vielfalt der kulturellen Angebote zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Wir fordern:
– keine Kürzung der Kulturförderung, sondern
– eine Erhöhung der Zuschüsse um 10 Prozent und
– die Dynamisierung der Zuschüsse gemäß dem Verbraucherpreisindex.

Wir, das sind die im Kulturring Karlsruhe e.V. zusammengeschlossenen freien Kulturträger in Karlsruhe – spartenübergreifend, engagiert, offen, verantwortlich, vernetzt und für euch da:
Das Sandkorn gGmbH, Déjà Vu e.V. (Stummfilmfestival), Die Anstoß e.V., dokKA e.V., Filmboard Karlsruhe e.V., Jazzclub e.V., Jubez e.V., Kinemathek e.V., KOHI Kulturraum e.V., Kulturhaus Mikado e.V., Kulturküche Karlsruhe, Kulturzentrum Tempel e.V., Kulturzentrum Tollhaus e.V., NUN Kulturraum e.V., Panorama e.V., Studentisches Kulturzentrum gGmbH, Subculture and Underground e.V. / Alte Hackerei, Substage e.V. und Werkraum e.V.

Link zur Petition: https://chng.it/HtjVhpJDBZ

Danke für die Unterstützung!

· Offener Brief – angekündigte Kürzungen im Etat

Kulturring Karlsruhe e.V. – Alter Schlachthof 19 – 76131 Karlsruhe

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mentrup,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Käuflein,
sehr geehrte Damen und Herren Stadträtinnen und Stadträte des Karlsruher Gemeinderats

wir sind mit den angekündigten Kürzungen unserer Zuschüsse
NICHT einverstanden und fordern:

– KEINE Kürzungen
– eine Erhöhung der Zuschüsse um 10 Prozent.
– die Dynamisierung der Zuschüsse gemäß dem Verbraucherpreisindex.

Das Delta zwischen den seit Jahren gleichbleibenden öffentlichen Zuschüssen und den jährlich steigenden Kosten: Mieten, Personalkosten, Energiekosten, etc. wächst. Dies bedeutet sowieso schon jährliche Kürzungen.
Die Situation wächst sich bereits zu einem strukturellen Problem aus.

Unsere Einrichtungen bieten seit Jahrzehnten verlässlich ein engagiertes, vielfältiges und internationales Kulturprogramm, für Karlsruhe und die Region und zwar für jedes Alter. Wir sind Empfänger von Kulturpreisen für hervorragende Programme und Ausrichter von Preisverleihungen. Das ist Stadtmarketing für Karlsruhe im besten Sinne.

Unsere Einrichtungen übernehmen gesellschaftliche Verantwortung. Inklusion, Partizipation und Bildung ist für uns ein alltägliches Anliegen das wir in unseren Programmen umsetzen
Wir tragen zum gegenseitigen Verständnis bei und bieten Orientierung. Wir sind Identitätsstifter und Impulsgeber der Demokratie – und stellen uns dieser Aufgabe kontinuierlich.

Unsere Einrichtungen öffnen die Türen für das Ehrenamt. Hier kann man sich problemlos engagieren, Einblicke in die Freie Szene erhalten und sich einbringen.
Mit unseren Räumen bieten wir Spielflächen und Voraussetzungen für bürgerliches und kulturelles Engagement.

Unsere Einrichtungen nehmen sich seit einigen Jahren konsequent dem Thema Nachhaltigkeit an. Wir bieten Workshops, Vorträge und Kongresse an, lernen voneinander, vernetzen uns und sind Vorbilder, da Kultureinrichtungen nachweislich als glaubhaft gelten.

Unsere Einrichtungen praktizieren einen basisdemokratischen Umgang und trainieren die Teams und damit auch die Besucher:innen in einem respektvollen Umgang miteinander.
Kontroverse und Diskurs sind an der Tagesordnung, und für uns die Voraussetzung für eine offene Gesellschaft.

Unsere Einrichtungen engagieren sich in den jeweiligen Branchenverbänden, übernehmen dort ebenfalls kulturpolitische Verantwortung und entlasten durch bewilligte Zuschussanträge von Land und Bund das Stadtsäckel.

Die Zeit der Pandemie haben die Einrichtungen des Kulturring Karlsruhe weitgehend selbst gemeistert:
Projektideen, Zuschussanträge bei Bund und Land, vernetzte Programm-Angebote haben uns durch diese Zeit gerettet, und dem Publikum interessante Kulturbesuche ermöglicht.
Dankenswerterweise hat der Gemeinderat ein Kultur-Paket von 2,5 Mio geschnürt. Wir haben dieses Paket so gut wie gar nicht angerührt. Vor diesem Hintergrund sind die Kürzungen, die für den Ausgleich der Defizite nur einen Tropfen auf dem heißen Stein sind, für uns unbegreiflich!

Wir sind darauf angewiesen, dass die kulturelle Verantwortung, der wir gerecht werden von Ihnen mitgetragen wird – für die Stadtgesellschaft.
Die kulturpolitischen Vertreter:innen der Fraktionen wissen bestens über uns Bescheid, Wir müssen uns nicht mehr erklären. Wir haben Veranstaltungszahlen- und Besucherzahlen geliefert, und wir haben über unsere finanzielle Ausstattung gesprochen.

Die Vielfalt der kulturellen Angebote, die sich an vielen unterschiedlichen Identifikationsorten der Stadt abbildet, trägt nachweislich zum Zusammenhalt bei.
Jetzt liegt es an Ihnen wie sich Karlsruhe in den nächsten Jahren als Gesellschaft entwickelt.

Erkennen Sie diese Verantwortung ?
Sorgen Sie für eine solide finanzielle Ausstattung unserer Einrichtungen um Bestand und Weiterentwicklung zu ermöglichen.


Wir fordern:
– KEINE Kürzungen
– eine Erhöhung der Zuschüsse um 10 Prozent.
– die Dynamisierung der Zuschüsse gemäß dem Verbraucherpreisindex.

Mit freundlichen Grüßen

Das Sandkorn gGmbH
Déjà Vu e.V. (Stummfilmfestival)
Die Anstoß e.V
dokKA e.V.
Filmboard Karlsruhe e.V.
Jazzclub e.V.
Jubez e.V.
Kinemathek e.V.
KOHI Kulturraum e.V.
Kulturhaus Mikado e.V.
Kulturküche Karlsruhe
Kulturzentrum Tempel e.V.
NUN Kulturraum e.V.
Panorama e.V.
Sau e.V.
Studentisches Kulturzentrum gGmbH
Substage e.V.
Tollhaus e.V.
Werkraum e.V.

 
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